Ideen für Entdeckungen mit Geschichten gleich nebenan
Dieses Projekt liefert einen Beitrag für folgende Nachhaltigkeitsziele:
Büchereizentrale Schleswig-Holstein
Eine Arbeitshilfe mit kreativen Ideen zum Entdecken und Mitmachen im Rahmen von „Nachhaltig erzählen“ für Familien, Einzelpersonen und Gruppen
Frühjahr 2020: Eine Pandemie hat den gewohnten Alltag verändert. Vertraute Dinge sind plötzlich nicht mehr möglich. Andere Herausforderungen und Empfindungen treten stärker in den Vordergrund, bestimmen das Denken, Handeln und Entscheiden: Spürbar werden Mitgefühl und Fürsorge, Solidarität und Zusammenhalt, aber auch Ängste und Anspannung, Einsamkeit und Sehnsucht nach Freiheit, Konflikte, Gefühlsschwankungen und Verunsicherung, Unruhe und Geduld, Hoffnung für die Zukunft und die Vorläufigkeit aller Planungen.
Kinder erleben all diese Dinge auch, aber anders als Erwachsene. Individuell ist der Umgang damit sehr unterschiedlich. Zugleich verbringen Familien jetzt auf engerem Raum deutlich mehr Zeit miteinander als sonst.
Es gibt kein Patentrezept, das Entlastung und Hilfe in dieser Situation verspricht. Aber es gibt Erfahrungen und Ressourcen, die sich schon in anderen Krisensituationen der Menschheitsgeschichte als wohltuend und hilfreich für Körper und Seele erwiesen haben.
Bewegung gehört dazu. Und das Erleben von Natur. Denn der Blick über die eigenen vier Wände, über das nun als enger empfundene Leben hinaus in den weiten Himmel, hoch zu den Spitzen der Bäume oder tiefer hinein in die erstaunlichen Zusammenhänge des Lebens vor der eigenen Haustür, stärkt das Mitgefühl, die Beziehung und Verbundenheit zur Welt im Kleinen wie im Großen.
Über die eigenen vier Wände hinausschauen
So sensibilisiert uns die Pandemie als weltweites Geschehen zugleich für eine globale Dimension. Die Medien liefern dazu Nachrichten von allen Kontinenten ins Wohnzimmer. Aber was das Leben auf der Welt so kostbar und verletzlich macht, dass wir uns darum sorgen, auf Heilung und Schutz für die Schwächeren hoffen, das erleben wir auch und anders durch die sinnliche Wahrnehmung des Lebens mit seinen Schönheiten und seinen Gefährdungen vor der eigenen Haustür.
Und noch etwas Drittes kommt hinzu: Immer haben sich Menschen Geschichten erzählt, wenn es galt, Notsituationen durchzustehen, einander Mut zu machen und Sinnzusammenhänge zu verdeutlichen, die selbst im Chaos und in der Bedrohung noch zu entdecken sind.
Auch in den Bibliotheken von Schleswig-Holstein waren sprachenregende Projekte zur Begleitung von Familien, Kitas und Grundschulen in den vergangenen Jahren von solchen Erfahrungen geprägt: Erzählen geschieht im täglichen Leben miteinander beim Wahrnehmen und Deuten der Dinge im vertrauten Umfeld, durch das Hören auf die Fragen der Kinder, beim Spielen und Bewegen, Malen und Basteln, im Haus, in der Nachbarschaft, in der Natur.
Umsicht üben und Freiräume entdecken – wie und warum?
Was heißt das nun alles für die Zeit der Kita- und Schulschließungen, der geschlossenen Bibliotheken, abgesagten Veranstaltungen, eingeschränkten Kontakte und stornierten Urlaubsreisen für Familien?
Die mit folgenden Links als Arbeitshilfe bereitgestellten Beispiele können dazu anregen, gemeinsam mit Kindern Wege ins Freie zu entdecken – im Alltag, in den Ferien, im Wald, auf Wiesen oder im eigenen Garten, an weniger belebten Seitenstraßen oder im kleinen Park nebenan – stets mit der nötigen Umsicht zum Schutz anderer Menschen, die dabei geboten ist. Selbst am offenen Fenster oder auf dem Balkon öffnet sich der Blick anders als im geschlossenen Raum.
Die darin genannten Medien-Tipps und Vorschläge sind als Mutmacher und Inspirationen im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung mit flexiblen Einsatzmöglichkeiten zu verstehen – und vielleicht als Anfang für viele weitere Ideen.
Hört einfach zu, was die Kinder draußen noch alles zu erzählen haben…